Einige Treffen in den letzten Tagen: Am Montag in Oldenburg hielt Michael Ziehl einen Vortrag, der seiner Agentur den schönen Namen urban upcycling gab. Mit dieser „Agentur für städtische Ressourcen“ gibt er sich das Motto „urban upcycling arbeitet mit dem, was da ist“. Ganz im Sinne des Bauverbot-Blogs geht es ihm darum, vorhandene Häuser und Orte mit Leben zu füllen, wozu er beeindruckende Referenzen vorweisen kann: Beim Hamburger Gängeviertel ist er seit langem engagiert und arbeitet in der Selbstverwaltung der heutigen Genossenschaft. Michael Ziehl gründete die Leerstandsmelder mit und die Bremer Zwischennutzungs-Agentur ZZZ (siehe diesen Text zu Leerstand).
Am Dienstag dann in Berlin erst ein Treffen mit Turit Fröbe, der wir das wunderbare Buch zur Kunst der Bausünde verdanken, und die in Paderborn das im wahrsten Wortsinn denkwürdige Stadtdenker-Projekt durchführte.
Am Mittwoch dann zum Vortrag bei den Energietagen ins Ludwig Erhard Haus. Zu Beginn meiner Tätigkeit als Architekturverleger publizierten wir einen Architekturführer dazu (Heft 7 von später 200). Nun also stand ich dort mit anderen, die im Sinne haben, dass wir weniger bauen – es ging um „Suffizienz im Bauwesen“. Doch vorher ein Abstecher in die Fasanenstraße auf ein Foto vom Berliner Musterhaus, das mustergültig zeigt, wie sehr uns das Effizienzdenken in die Irre führt: Ein Einfamilienhaus mit 136 Quadratmetern steht dort inmitten der Berliner Häuser, ein zweistöckiges Haus voll mit Energieeffizienz-Technik, mit Abstandsfläche drumherum und über zwei Millionen Euro Baukosten.